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Typklasse

Die Typklasse eines Fahrzeugs bezeichnet einen Index, der zur Berechnung der Prämien für die Kfz-Haftpflichtversicherung oder den Kaskoschutz dient.

Ermittelt wird dieser Wert jedes Jahr am 1. Oktober von unabhängigen Gutachtern, deren Meinung sich dann auf die Entscheidungen der neutralen Klassifizierungskommission auswirkt.

Dazu wird die Summe aus allen Schadens- aufwendungen durch die Zahl der Unfälle geteilt und so der aktuelle Schadensbedarf eines Modells ermittelt. Mit den Versicherungsprämien aller Versicherten dieses Fahrzeugmodells müssen schließlich alle Schadensfälle dieser Klasse durch die Versicherung reguliert werden.

Versicherungsbeiträge nach Risko

Die Idee hinter der Einteilung von PKW in die Typenklassen ist die möglichst gerechte Zuordnung der Versicherungsbeiträge je nach Risiko, d.h. treten bei einem Modell weniger Schäden auf, sinken die Prämienzahlungen. Außerdem sollen durch dieses System die Reparaturkosten möglichst begrenzt werden. Zusätzlich sind die Autohersteller dadurch angehalten, ihre Modelle so zu konstruieren, dass sie reparaturfreundlich sind. Für die Ersteinstufung werden die Autos einem Reparaturcrash unterzogen, auf den die Automobilindustrie dann bei der Weiterentwicklung eingehen kann.
Die alljährliche Neufestlegung dient der Berücksichtigung technischer Veränderungen und abgewandelter Bedingungen.

Verringerung der Typenklassensysteme

In den Typklassen sind derzeit etwa 18.000 existierende Automodelle zusammengefasst. Die Einstufung der Autos wird durch den Schadensverlauf aller Modelle diesen Typs bestimmt.
In der Kfz-Haftpflicht wurden die Wagen bisher in die Klassen 10-25 eingeordnet. Abhängig war die Einstufung hier vor allem von der Schadenshäufigkeit der einzelnen Automodelle. Zur Berechnung wurden die Daten von etwa 37 Millionen Fahrzeugen und die statistische Schadenshäufigkeit der letzten drei Jahre ausgewertet. Das Fahrverhalten des Einzelnen beeinflusste hier die Höhe der Versicherungsprämien direkt.

Eine Teilkaskoversicherung umfasste die Typenklassen 10-33 und beim Vollkaskoschutz kam noch eine weitere Typenklasse dazu. Die Beiträge des Kaskoschutzes basierten nur auf den Zahlen des letzten Jahres, so dass Umstufungen hier noch viel regelmäßiger vor kamen.
Seit 2003 existiert daneben noch ein weiteres Typenklassensystem, wobei Aspekte, wie beispielsweise die Fahrleistung und das Unterstellen des Autos in einer Garage, mitberücksichtigt werden. Diese Alternative hatte unverbindlichen Charakter und kam lediglich im Falle einer neuen Police zur Anwendung.
Mit dieser nunmehr für alle gültigen Berechnungsgrundlage verringert sich gleichzeitig die Anzahl Typenklassen. Für die Vollkaskoversicherung sind die Klassen dann auf 25, für den Teilkaskoschutz auf 24 begrenzt.

Neueinstufung ab dem Jahr 2008

Änderungen in der Einstufung ergeben sich im Jahr 2008 für 70% der Versicherungsfälle. Eine erkennbare Tendenz aus dieser Neueinstufung ist die Besserstellung älterer Fahrzeuge, die bisher eher hoch eingestuft waren. Im Umkehrschluss heißt das natürlich auch, dass Neuwagen potentiell schlechter gestellt werden. Veränderlich bleiben die Prämien dennoch, weil Zu- bzw. Abschläge aufgrund des Fahrzeugalters hinzukommen.
Viele bisher eher fakultativ von den Versicherern anerkannte Faktoren, wie das Fahrzeugalter, der Nutzerkreis des Wagens und das Alter dieser Personengruppen, sind dann ebenso von Bedeutung, wie das Vorhandensein von Wohneigentum. Die Versicherungswirtschaft verspricht sich von diesen Neuerungen eine realistischere Abbildung der Schadenshäufigkeiten einzelner Automodelle.

FAZIT: Je höher die Typklasse, umso höher die Beiträge für die Versicherung. Um die Typenklasse und damit die Höhe der Versicherungsbeiträge ermessen zu können, sollten Verbraucher sich im Typenklassenverzeichnis informieren. Die zur Berechnung grundlegenden Faktoren finden sich in den Zulassungspapieren eines jeden Autos, als Herstellerschlüssel und Typschlüssel.

 
 
 
 
 
 
 
 
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